Das Beratungsgeschäft ist im Umbruch. Das gilt im Besonderen für das IT-Consulting. Eine Welt, die Eingeweihte mit VUCA beschreiben, dem Akronym für volatility, uncertainty, complexity und ambiguity (Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit). Aufgrund der Geschwindigkeit, mit der Innovationen auf den Markt drängen, haben sich gewohnte Arbeitsstile überlebt.
Wie sehr sich das IT-Beratungsgeschäft in unserer innovationsgetriebenen Welt verändert, zeigen nicht zuletzt auch folgende Beispiele:
Als ich meinen Artikel zum Ende der Tagessätze auf Mittelstand.Heute veröffentlichte, startete eine kontroverse Diskussion auf LinkedIn. Das zeigt, in welchem Dilemma sich die Branche befindet. Denn es steht das Vertrauen der Kunden auf dem Spiel, ein sehr hohes Gut. Das macht sich fest an der Frage nach dem Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Lieferanten, um das erwartete Ergebnis mit höchster Wahrscheinlichkeit zu liefern. Wenn der Auftraggeber das nicht annehmen kann und Zweifel sich immer mehr nähren, werden Projekte verschoben oder langwierige Auswahlprozesse angestoßen. Geholfen ist niemandem.
Denn wenn es gelänge, auf die Tagessätze – also die Abrechnung nach „time and material“ – zu verzichten und Ergebnisse anzubieten, dann kann sich der Kunde auf eines verlassen: Wer so anbietet, weiß, wie es geht.
Wer ein standardisiertes Dienstleistungspaket verkauft,
Standardisierung schafft Vertrauen
Der Weg hat somit viele Vorteile für den Auftraggeber. Der Ansatz, IT-Dienstleistungen wie ein Fahrzeug zu konfigurieren und damit viele Kombinationen individuell zu nutzen, helfen in einer VUCA-Periode. Denn der Anbieter hat darauf reagiert, in dem er mit Wissen und Erfahrung die viel gelobten „leading practices“ in Prozesse gegossen hat, die jetzt einen Beratungskatalog füllen. Wem dazu das Vertrauen fehlt, dem wird der Anbieter die Vorgehensweise genau erläutern können, weil jede Aufgabe im Vorhaben beschrieben ist.
Ich gebe zu, dass es keine Lösung für jede Anforderung ist – manche sind so umfangreich, dass die Dienstleistung hochindividuell sein muss. Nimmt man aber das so häufig bemühte Pareto-Prinzip, wären zumindest 80 Prozent aller IT-Projekte standardisierbar und qualitätsgesichert abzuarbeiten – und das sind extrem viele mehr als heute. Diesen Weg gilt es jetzt zu gehen.
Quelle Titelbild: iStock/TanawatPontchour