Mittelstand Morgen

So feiert die deutsche Gründerszene

Geschrieben von Admin | Oct 27, 2019 11:00:00 PM

Networking und inspirierender Austausch mit innovativen Start-ups gewinnt für mittelständische Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Mit Formaten wie dem Gründerball können sich Start-ups gezielt mit Mittelständlern vernetzen, austauschen und von den jeweiligen Erfahrungen und Stärken des Anderen profitieren.

Durch diesen Austausch entstehen häufig einzigartige Kooperationen die für beide Seiten völlig neue Perspektiven für Ihr Unternehmen darstellen. Dr. Thomas M. Fischer, Geschäftsführer der Allfoye Managementberatung GmbH und Gastgeber des Gründerballs, verrät im Interview, warum das Event für alle Seiten wichtig ist.

Herr Dr. Fischer, Sie sind auch am 16. November 2019 wieder einmal Gastgeber. Warum unterstützen Sie seit einigen Jahren den Gründerball?

Die Zahl der Gründungen in Deutschland ist rückläufig. Während im Jahr 2008 noch rund 400.000 Existenzgründungen angemeldet wurden, waren es zehn Jahre später, 2018, nur noch knapp 270.000. Ich finde das alarmierend. Eigeninitiative sowie Unternehmergeist sind wesentliche Säulen unserer Wirtschaft und Gesellschaft – diese Werte müssen insbesondere der Jugend wieder als herausstechende Merkmale vermittelt werden.

Und die deutsche Digitalwirtschaft muss sich keineswegs verstecken. Viele erfolgreiche Gründungen der letzten Jahre zeugen von der Innovationskraft deutscher Unternehmen. Wir müssen in Deutschland in unsere eigene Digitalwirtschaft investieren und diese ausbauen. Es kann nicht sein, dass einzig im Silicon-Valley und in Shenzhen über unsere digitale Zukunft entschieden wird – Deutschland muss sich behaupten.

Hier sind auf der einen Seite etablierte Unternehmerinnen und Unternehmer gefordert, jungen Gründern als Vorbild zu dienen und diese zu unterstützen und auf der anderen Seite die Politik, die verbesserte Rahmenbedingungen schaffen und mehr Investitionen in Zukunfts-Technologien ermöglichen muss. Diese Haltung und auch der Wunsch hier etwas zu bewegen, eint mich mit meinen CO-Gastgebern Paul Schwarzenholz, Verena Pausder und Philipp Pausder.

Was ist das Besondere am Gründerball? Was unterscheidet das Event von ähnlichen Veranstaltungsformaten?

Der Gründerball versammelt das Who is Who der Tech-Szene und viele führende Köpfe aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Neben zahlreichen prominenten Gründern wie Delia Lachance (Westwing), Daniel Krauss (Flixbus), Johannes Reck (GetYourGuide) oder Georg Kofler (Ex-CEO des TV-Senders Premiere und jetzt CEO der CEO Social Chain Group), unterstützt auch Fußball-Weltmeister und Start-up-Investor Philipp Lahm den Gründerball und das damit verbundene soziale Engagement. Insgesamt erwarten wir 600 Gäste.

Das zweite Besondere ist, dass der Ball im ehemaligen kaiserlichen Haupttelegrafenamt in Berlin stattfindet und an die mondänen Bälle der 20er-Jahre erinnert. Die gesamte Tech-Szene tauscht den Hoodie gegen Smoking und Abendkleid.

Und das dritte: Der Ball ist eine gemeinnützige Initiative. Die Erlöse fließen in gemeinnützige Initiativen. Dieses Jahr werden „Startup Teens“ und „NFTE“ unterstützt. Startup Teens fördert das unternehmerische Denken und Handeln von Jugendlichen in Deutschland. NFTE (gesprochen: nifti – aus dem Englischen für pfiffig, schlau, einfallsreich) steht für Network for Teaching Entrepreneurship. Als gemeinnütziger Verein bildet NFTE Deutschland e.V. seit 2004 bundesweit Lehrkräfte in Entrepreneurship Education aus und bringt über sie Unternehmergeist in die Schulen.

Wer kann am Gründerball teilnehmen? Für welche Zielgruppe ist der Gründerball geeignet?

Nun ja, in erster Linie richtet sich der Ball an Gründerinnen und Gründer in Deutschland. Wir laden aber auch ganz bewusst erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer traditioneller, vor allem mittelständischer Unternehmen ein. Die Vernetzung zwischen Start-ups und Mittelstand ist mir persönlich ja eine besondere Herzensangelegenheit. Ich bin überzeugt, dass beide Seiten viel voneinander lernen und voneinander profitieren. Die Erfahrung jüngster Projekte gibt uns dabei auch recht.

Was können die Teilnehmer des Gründerballs in diesem Jahr erwarten? Wie sieht das Programm aus und welche Highlights erwarten die Besucher?

Roter Teppich, Sterne-Dinner, eine großartige Band, tolle Gäste, herausragendes Ambiente und eine tolle Auktion. Hauptsponsor des Balls ist, neben der Allfoye, Mercedes/EQC. Und ich kann schon verraten, dass einer der Hauptpreise der Auktion ein Auto sein wird. Alles für den guten Zweck. Mehr möchte ich aber noch nicht verraten. Im letzten Jahr wurden u. a. ein Abendessen mit Philipp Lahm und Boxhandschuhe der Klitschkos versteigert. Das werden wir dieses Jahr noch mal toppen. Daneben muss man sagen: Es ist für alle Beteiligten ein unvergesslicher Abend.

Was ist für Sie persönlich der Mehrwert? Was nehmen Sie von diesem Abend mit?

Ich freue mich darauf, mit vielen unserer Kunden und mit vielen interessanten Persönlichkeiten einen schönen Abend zu verbringen und durch den Ball die Gelegenheit zu bekommen, auf die Bedeutung von Unternehmertum hinzuweisen. Es ist darüber hinaus auch einfach schön zu sehen, wie aufgeschlossen die Gäste sind, sich miteinander vernetzten und nicht nur ordentlich feiern und tanzen, sondern auch intensive Gespräche führen.

Dass der Ball sich mittlerweile zu einer der wichtigsten Events der Gründerszene etabliert hat, erfüllt mich natürlich auch ein bisschen mit Stolz. Als ich vor drei Jahren das erste Mal zusammen mit Paul Schwarzenholz, dem Gründer von flaconi und Zenloop, darüber gesprochen habe, war dies überhaupt nicht abzusehen. Und ich bin froh, dass Paul diese Idee hatte und mich einbezogen hat. Am Ende empfinde ich auch Dankbarkeit, dass die All for One Group und die Allfoye dieses Engagement unterstützen.

Vielen Dank für das Interview!

Quelle: Titelbild Gründerball 2018 Allfoye / Foto Dr. Fischer All for One Group