Mittelstand Morgen

Coffee 4.0 als Wegweiser für andere IoT-Szenarien

Geschrieben von Admin | Apr 2, 2018 10:00:00 PM

Am Beispiel von Coffee 4.0 mit vernetzten Kaffeevollautomaten hat All for One Steeb auf dem Mittelstandsforum in Ulm im November 2017 zusammen mit NetApp die Möglichkeiten der IoT-Wertschöpfungskette in Echtzeit aufgezeigt. Auf der Hannover Messe 2018 haben Sie noch einmal die Chance, den Showcase live am Messestand zu betrachten.

Auf dem Mittelstandsforum von All for One Steeb in Ulm wurden die Teilnehmer Ende 2017 an einem Stand unter anderem von einem wohligen Kaffeeduft gelockt. Mit dem Bürovollautomaten, von dem dieser ausging, hat es etwas ganz besonders auf sich. Dieser ist nämlich mit anderen Kaffeemaschinen voll vernetzt und liefert als IoT Device über seine verschiedenen Sensoren umfassende Daten über das Nutzerverhalten, die Planung der Verbrauchsmaterialien sowie der Reinigungs- und Wartungsintervalle.

Coffee 4.0 mit All for One Steeb wurde praktisch von NetApp angestoßen. Der amerikanische Speicherspezialist hat bislang weltweit schon 17 Kaffeevollautomaten vernetzt und die verschiedenen Sensordaten in einem Hadoop-System gespeichert, um sie durch Big Data Analytics auszuwerten. „Eine Herausforderung war aber, die Lösung stabil am Laufen zu halten und die so gewonnenen Daten aus der Cloud herauszuziehen, um sie nutzbar zu machen“, erklärt Sebastian Roth, Innovation Manager für IoT bei All for One Steeb.

Das Setup ist auch auf Fertigungsanlagen übertragbar

NetApp ist daher auf All for One Steeb mit der Bitte zugetreten, die Prozesse zu optimieren. Das führende SAP-Systemhaus hat die Herausforderung angenommen und ein End-to-End-IoT-Szenario aufgesetzt, um im Fall der Kaffeevollautomaten die Verbrauchs- und Verschleißdaten in Echtzeit auszuwerten. Wie Roth betont, ist Coffee 4.0 nicht das eigentliche Ziel, sondern man habe die Gelegenheit genutzt, den Kunden zu zeigen, welche Möglichkeiten sich durch ein voll durchdachtes IoT-System für die gesamte Wertschöpfungskette eröffnen – und das in Echtzeit. Das Setup mit der Kaffeemaschine diene dabei insbesondere auch zur Veranschaulichung dafür, wie die Vernetzung auf Fertigungsanlagen bei mittelständischen Industrieunternehmen oder auf technische Ausrüstung in anderen vertikalen Märkten übertragen werden kann, die All for One Steeb adressiert, so Roth.

 

All for One Steeb hat zusammen mit NetApp die Möglichkeiten der IoT-Wertschöpfungskette in Echtzeit aufgezeigt (Quelle: Netapp).

 

Das Coffee 4.0 Setup soll mit Einbindung verschiedener Komponenten auch dazu gebracht werden, durch Machine Learning die Wartungs- und Bestellprozesse zu optimieren. Dabei kommt heute und mit den verschiedenen Aufbaustufen künftig eine Reihe von Lösungen von SAP und anderen Anbietern zum Einsatz.

Einbindung vieler IT-Lösungen

Das fängt beim Gerätemanagement und Edge Computing mit Particle an und reicht über Big Data, Machine Learning, Data Intelligence und Analytics mit dem SAP Data Hub. Für die Cloud-Anbindung wurde Microsoft Azure gewählt, weil darüber auch leicht andere Komponenten wie das Azure IoT Hub, SQL, Stream Analytics und das PowerBI Dashboard abgedeckt werden konnten. SAP Fiori macht die Störungsmeldungen mobil verfügbar. Für das Coffee Dashboard haben sich das IoT-Protokoll MQTT und das File System von MapR als geeignet erwiesen. Für die Wartung werden aktuell bestehende  Customer-Service-Prozesse im ERP erweitert, künftig auch um die Cloud-Lösung SAP PdMS. Sämtliche Maschinen-bezogenen Informationen können zentral in SAP Asset Intelligence Network (SAP AIN) über die Cloud betrachtet werden.

Showcase in der Firmenzentrale zu sehen

Die Gesamtlösung ist seit Februar 2018 als „Coffee Showcase“ in der Firmenzentrale von All for One Steeb in Filderstadt bei Stuttgart zu sehen. Das Setup umfasst eine Kaffeemaschine mit Edge Controller, ein Dashboard für die Maschinendaten und ein iPad für Zusatzinformationen und eine mobile Servicetechniker-Lösung. Microsofts AR-Brille HoloLens und Amazon Echo mit Alexa Voice Service sollen das Ensemble bald vervollständigen. 

 

Die beiden letzteren Komponenten wurden hinzugefügt, um zu demonstrieren, welche weiteren Möglichkeiten ein solches IoT-Szenario bietet – nicht nur in Bezug auf Coffee 4.0, sondern auch in der Logistik und Wartung von Produktionsmaschinen etwa.

Der „Coffee Showcase“ in der Customer Area von All for One Steeb in Filderstadt wartet mit einer Reihe von Szenarien und Stories auf. Die Kunden oder Mitarbeiter des SAP-Dienstleisters können sich über das Dashboard informieren, welche Kaffeespezialitäten es gibt und die gewünschte gleich auswählen. Eine Remote-Anbindung und die Spracheingabe über Alexa sind auch denkbar, ebenso individualisierte Vorschläge über Gesichtserkennung. Allerdings müssen dabei auch datenschutzrechtliche Vorgaben berücksichtigt werden.

Hands free heißt es für Techniker künftig mit AR-Brillen. Die Gäste in Filderstadt können sich auch schon ein Bild davon machen, wie Probleme mit der Kaffeemaschine mit SAP Service Order einen automatischen Prozess für die Reparatur in Gang setzen und Servicetechniker Aufträge abarbeiten können. All for One Steeb hat dafür ein „ERP in motion“ genanntes Mobility-Paket für den Mittelstand entwickelt, das es Mitarbeitern erlaubt, mobil auf alle relevanten Informationen in einer ERP-Umgebung zuzugreifen.

Quelle Titelbild: iStock/Onfokus